Emma und Anouk

Gedenkstätte Michelsberg

Die Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden steht seit 2011 am Michelsberg. Namentlich wird dort der während der NS-Zeit ermordeten jüdischen Wiesbadener Bürger*innen gedacht. Die Stätte markiert außerdem die Fläche der überfallenen, geschändeten und in Brand gesetzten Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde.

Die Synagoge war ein Ort, mit dem sich die Wiesbadener Jüdinnen und Juden identifizierten. Sie war ihre religiöse Heimat.

Marktkirche

Glaube kann auch Heimat sein.
Glaube ist auch Heimat.
Ist Glaube auch Heimat?
Kann der Glaube auch eine Heimat sein?

Historischer Stadtkern

Die vielen alten Häuser in Wiesbaden sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch seit vielen Jahren ein Zuhause – und damit auch ein Stück Heimat – für ihre Bewohner . Was mag sich in ihnen bereits alles abgespielt haben? Was ist ihre Geschichte? Wenn wir genau hinsehen und -hören, erfahren wir sie vielleicht.

Fußgängerzone

Wiesbaden ist die Stadt, in der wir beide leben seit wir auf der Welt sind. Die vom Michelsberg zum Schlossplatz führende Straße ist eine der vielen Straßen, die uns sofort an Wiesbaden erinnern und ein Heimatgefühl in uns auslösen. Früher war der Michelsberg auch Heimat für jüdische Menschen. Fünf Stolpersteine erinnern an einige von ihnen. Sie wurden gelegt zum Gedenken an die Familie Licht: Baruch Juda Licht und seine Frau Eva mit den Kindern Jakob David Licht, Ephraim Ferdinand Licht und Jenny Licht, verheiratete Gartenhaus. 1902 kamen Baruch Juda und Eva Licht aus Dabrowa, im damals österreichischen Galizien, nach Wiesbaden. Baruch kämpfte für Österreich im 1. Weltkrieg. Sie gehörten einer Minderheit galizischer Juden an, die sich in Wiesbaden zunächst fremd fühlten und nach einem Stück Heimat suchten, in Form eines aus Galizien gewohnten Gottesdienstes und im Zusammensein mit Landsleuten. Die Familie Licht wohnte am Michelsberg 26, im Erdgeschoss befand sich ihr Geschäft für Weißwaren. 1938 wurden sie gezwungen, nach Polen zurückzukehren und später wahrscheinlich im Ghetto Tarnow ermordet.

Jeder kennt das Gemälde auf der Hausfassade neben dem Standesamt am Schlossplatz. Doch was ist darauf abgebildet? Wir haben uns umgehört und einige Vermutungen gesammelt: Finger/ -kuppen/ -nägel? Wolken? Brüste/Brustwarzen? Ein Gehirn? Ein Kaugummi? Pobacken/Gesäß? Ein Rollladen? Pickel? Würste? Trauben? Luftballons? Im unteren Bereich ein schwangerer Bauch? Zwei Finger und eine Brust? Oder gar ein Traum?